Frühe Geschichte des Silbers
In der frühen Geschichte war Silber eines der sieben Metalle des Altertums. Sowohl Silber als auch Gold und Kupfer wurden früher in Tauschgeschäften handelt. Da Silber reaktiver als Gold ist, waren die Vorkommen von Silber im Vergleich zu Gold begrenzt und dementsprechend war in der Frühzeit Silber teurer als Gold.
Diese Situation änderte sich später mit der Entdeckung der Kupellationstechnik, die es erlaubt, Silber aus seinen Ringen zu extrahieren. Vorrangig konnte man in der frühen Geschichte Silber auf den Ägäis Inseln finden und die ältesten Silberextraktionen fanden in Europa in Sardinien statt. Die Ursprüngliche Silberproduktion fand jedoch im asiatischen Raum, nämlich in China, Japan und Indien statt.
Silbergewinnung und -verarbeitung fand auch während der Zeit der alten Griechen und Römer statt. Dadurch, dass die Griechen bereits die Extrahieruung aus Glenit entdeckt haben, fand dadurch ein großer Aufschwung Athens statt. Die alten Römer hingegen waren stark von den Silberlierfungen Spaniens abhängig, die ihre damalige Währung stützte.
Mitteleuropa wurde zum Zentrum der Silberproduktion während dem Mittelalter. Silberminen fanden sich in Deutschland vorrangig im alten Böhmen, Sachsen, im Elsass und dem Erzgebirge. Viele dieser Minen waren bald ausgeschöpft, hielten aber bis zu Industriellen Revolution noch genügend Silbervorkommen bereit.
Die Rolle und der Wert von Silber änderte sich schlagartig mit der Entdeckung Amerikas und der Plünderung des Silbers durch die spanischen Konquistadoren. Das Edelmetall wurde durch die großen Lieferungen nach Europa billiger und somit veränderte sich der Marktwert des Silbers. Im 19. Jahrhundert verlagerte sich die Silberproduktion hauptsächlich nach Nordamerika.
In den siebziger Jahren entwickelte sich Polen nach der Entdeckung der Kupfervorkommen, die reich an Silber waren, zu einem wichtigen europäischen Produzenten, bevor in den folgenden Jahrzehnten Amerika wieder Hauptproduzent des Edelmetalls wurde.
Heute gehören lateinamerikanische Länder wie Peru und Mexiko immer noch zu dem primären Silberproduzenten. Die Silberproduktion ist heute dennoch ziemlich ausgeglichen und ungefähr ein Fünftel des Silbers stammt aus Recycling statt aus Neuproduktion.
Silber – Eigenschaften
In der Elementartabelle hat Silber die Abkürzung „Ag“ und leitet sich vom lateinischen Wort für Silber „Argentum“ ab. Das Edelmetall wird aus verschiedenen Erzen gewonnen und für eine Vielzahl an unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt. Darunter zählen neben Silberschmuck auch Kunstgegenstände, Silberbesteck oder medizinische und elektronische Gerätekleinteile.
Im Vergleich zu Gold oder Platin ist Silber besser formbar. Normalerweise wird Silber mit Sekundärmetallen, wie Kupfer legiert, um die Festigkeit des Edelmetalls zu erhöhen.
Reinheitsgrad
Der Reinheitsgrad wird bei Silber als Anteile pro 1.000 Teilen gerechnet.
999 Silber (Feinsilber)
Feinsilber hat einen hohen Reinheitsgrad (99,9%) und weist eine sehr hohe Feinheit auf. Feinsilber ist unter anderem in Silberbarren und Anlagemünzen zu finden.
958 Silber (Britanniasilber)
Das Mischverhältnis zwischen Silber und Kupfer liegt beim Britanniasilber bei 95,8% zu 4,2%. Britanniasilber wird vor allem zur Herstellung von Silberbesteck verwendet. Der Name stammt aus der Zeit als Großbritannien seine Anlagemünzen Britannia mit dem 958 Silber produzieren lies. Heute werden die Anlagemünzen mit dem 999 Silber hergestellt.
925 Silber (Sterlingsilber)
Sterlingsilber wird zur Herstellung von Silberschmuck und Silberbesteck verwendet. Auf den Schmuckstücken findet sich dann die Prägung-925, die den Reinheitsgrad des Silbers verrät. Sterlingsilber wird mit Legierungsmetall im Verhältnis 92,5% zu 7,5% legiert.
Argentium Silber
Argentium Silber ist eine Silberlegierung mit einem Silbergehalt von bis zu 96% und wird in vielen Fällen zum Teil mit Germanium statt Kupfer legiert.
Weißgoldlegierung
Besonders in der Schmuckherstellung finden sich Weißgoldlegierungen wieder. Sie enthalten zumeist über 50% Silber und werden mit Weißgold legiert. Beispielsweise bei 9 Karat Weißgold – hier besteht die Legierung zu 62,5% aus Silber und zu 37,5% aus Gold. 8 Karat Weißgold bestehen zu 33,3% aus Gold und 66,7% aus Silber und werden „Drittelgold“ genannt. Diese Legierungsform darf allerdings in Deutschland nur als Gold verkauft werden.
Neusilber
Den Namen verdankt das Neusilber seinem silberähnlichen Aussehen. Allerdings ist in Neusilber kein Silber enthalten. Es besteht zu 60% aus Kupfer, 20% Nickel und 20% Zink.